Mit diesem Beitrag möchte ich dazu anregen, das Thema „Burnout“ aus einer vielleicht ungewohnten Perspektive zu betrachten.
 
Während die einen erleichtert sind, endlich über ihre Stresssymptome relativ offen sprechen zu können, wollen die anderen dieses Wort schon gar nicht mehr hören. Da hilft es auch nicht, wenn das Thema um den Begriff „Bore-Out“ erweitert wird. Aus meiner Sicht bleibt etwas ganz Wesentliches auf der Strecke: eine breitflächige präventive Beschäftigung mit den Ursachen.
Glücklicherweise gibt es für Betroffene wirklich viele gute Angebote, die psychische und physische Gesundheit wiederherzustellen. Ebenso gibt es zahlreiche Angebote zur Vorbeugung, zur Steigerung der „Resilienz“.
 
Und da ist es, mein persönliches Reizwort.
 

Unabhängig von möglicherweise sehr wertvollen Inhalten solcher Resilienz-Programme, wird mit dieser Bezeichnung dem Betroffenen vermittelt, dass er halt nicht genügend widerstandsfähig sei. (Schließlich halten die Kollegen ja offensichtlich viel mehr aus.)
Sozusagen, wenn es dich nicht schon voll erwischt hat, dann gibt es ja jetzt die Resilienz-Seminare. Da kannst du dir, so du halt einer von der sensibleren Sorte bist und das brauchst, etwas Widerstandsfähigkeit berufsbegleitend aneignen. Im zweiten Bildungsweg quasi.
 
Dass Resilienz von der Wirtschaft proklamiert wird, passt sehr gut zum aktuell vorherrschenden Wertegefüge im Arbeitsleben.
Eine sehr bezeichnende alternative Übersetzung für “resilience“: Ausfallssicherheit.
 
Die versteckte Botschaft also: lass dich in deiner Belastbarkeit trainieren und dann hältst du einfach mehr aus.
Das Business-Leben ist halt kein Honigschlecken.
Da kommen nur die Härtesten durch.
 
Die eigentliche Ursache dafür, dass es so etwas wie Burnout überhaupt gibt, hat aber nichts mit „Aushalten“ zu tun. Ich möchte mir die Frage erlauben, wie „aushaltenswert“ sind denn die Umstände, unter denen manche unserer KollegInnen ins Burnout schlittern?
 
„Survival of the fittest“ … ein cooler Titel für die Rechtfertigung eines Systems, in dem immer mehr messbare Kriterien erfunden werden, um die „performance“ einer “Ressource“ Mitarbeiter zu bewerten, während Achtsamkeit und Wertschätzung dem Menschen gegenüber immer weiter an den Rand und in Richtung Lächerlichkeit geschoben werden.
 

Burnout – ein Hilfeschrei der Seele!

Teil 2 des Artikels folgt in ein paar Tagen – darin verrate ich Ihnen, worauf das Thema Burnout aus meiner Sicht aufmerksam macht und woran kein Weg vorbeiführt, wenn Sie dem Hamsterrad entkommen, Ihr volles Potential leben wollen!

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